Block 5 - Begrenzungen

"Erst wer die Furcht überwunden hat, kann klar sehen, was ist." Und auf die Frage, wie man sie am besten überwindet, sagt er: "Indem man der Welt zustimmt wie sie ist, mit allem wie es ist. Das ist der große Schritt. Wer dem Tod zustimmen kann, wer der Krankheit zustimmen kann bei sich und bei anderen und wer dem Ende und dem Vergänglichen zustimmen kann, der hat die Furcht überwunden und gewinnt Klarheit." Carlos Castaned

Ohnmacht

Leben beinhaltet Grenzen. Wir können nichts kontrollieren. Unsere Vorstellungen und Vorlieben, unsere Bedürfnisse und unser Handeln, unser Wesenspotenzial - immer wieder stoßen wir auf Grenzen. So stellt sich die Frage, wie wir angesichts dieser grundlegenden Ohnmacht Frieden finden und in Einklang mit der Gegenwart leben können.

Abwehr

In dem Spannungsfeld zwischen Drang nach Entfaltung und Begrenztheit des Daseins bilden wir Muster aus, das Leben zu unseren Gunsten zu manipulieren und zu kontrollieren. Dieser meist unbewusste Versuch, das Leben zu kontrollieren, steht im Interesse der Persönlichkeit und trennt uns vom Sein. Eine zentrale Abwehr gegen Begrenzungen ist der Versuch, das Leben zu verstehen. Alles was wir verstehen, scheinen wir gebändigt zu haben. Aber Landkarten über das Leben sind nicht das Leben selbst und Erklärungen lassen uns das Geheimnis und Unfassbare des Lebens nicht wirklich erfassen.

Sieben Tore

Begrenzt zu werden erleben wir als etwas sehr Persönliches. Wir fühlen uns dadurch minderwertig oder als Versager. Doch als Menschen sind wir existentiell begrenzt. Die Frage ist nicht ob oder warum es uns trifft, sondern wie wir uns auf die jeweilige Ohnmacht beziehen - können wir sie annehmen oder müssen wir uns dagegen wehren? Sieben grundlegende kollektive Begrenzungen sind: Unsicherheit, Mangel, Ohnmacht, Schuld, Alleinsein, Sinnlosigkeit und Vergänglichkeit. Alle Sieben sind Tore zum Sein. Wenn wir uns in die jeweilige Begrenzung hineinentspannen und lauschen, können unterschiedliche Aspekte des Seins erfahren werden wie zum Beispiel: Vertrauen, Fülle, Mitgefühl, Verbundenheit, Humor oder Hingabe.

Lauschen

Mit dem Sein in Verbindung zu kommen heißt, sich den Begrenzungen des Lebens mit einer annehmenden und offenen Haltung zu widmen. Wir lernen, am Ohnmachtspunkt innezuhalten, in Kontakt zu bleiben mit dem was ist und still zu werden. Eine Haltung des Lauschens ermöglicht es, sich in die Ohnmacht hinein zu entspannen. "Kontrolle loslassen" und "nicht verstehen" sind hier die beiden Schlüssel zum Sein.

Inhalte

Grundlegendes

Selektives Vertrauen und Grundvertrauen

Lebenskraft und Ohnmacht...

  • Das Spannungsfeld des Lebens
  • Wie wir durch Grenzen reifen
  • Barriere und echte Grenzen
  • Enttäuschung als direkter Weg zur Offenheit

Existentielle Begrenzungen...
und ihre Potenziale

  • Chaos - Unmittelbarkeit
  • Mangel - Fülle
  • Ohnmacht - Hingabe
  • Schuld - Freiheit und Würde
  • Einsamkeit - Verbundensein
  • Sinnlosigkeit - Präsenz und Leichtigkeit
  • Vergänglichkeit - Formlosigkeit und Ichlosigkeit

Grenzen als Tore ins Sein

  • Der Prozess des Loslassens und seine Phasen
  • 2 Schlüssel: keine Kontrolle und Nicht-Wissen
  • Lauschen am Ohnmachtspunkt
  • Die Natur als kraftvolle Begleiterin in der Ohnmacht